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zu beseitigen «ob denn diese Serpeln und Polyparien, namentlich Flustren, nicht auf der innern Oberfläche der vorher schon vom Thiere verlassen gewesenen Schaalen sich erzeugt haben konnten, und so auf den Kern unmittelbar zu liegen kommen mufsten? » oder, wenn sie noch auf der äufsern Fläche der Chalzedon - Hülle rubten, auf der sie sich mit ihrer ganzen Substanz erhalten hätten, ob dieses Erhaltenseyn nicht von einer Substanz - Verschiedenheit zwischen ihnen und jenen Schaalen erklärbar," wie es so oft vorkommt (DEFRANCE); oder endlich ob es nicht Kerne, Geschiebe, aus ältern Formationen seyen »?

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Flufs-Schildkröten in Solenhofer Schiefer. Graf G. ZU MÜNSTER hat einer Flufs-Schildkröte auf einer Platte Solenhofer Schiefers schon mehrmals erwähnt, und dieselbe seitdem auch lithographiren lassen. Jene Platte ist an 2' lang und über 11⁄2 breit, nnd zeigt Knochen von allen Theilen des Körpers, welche jedoch grofsentheils verschoben, auseinandergerissen, anderntheils aber auch verloren sind. Besonders wohl erhalten sind der Hintertheil des Körpers, der Schwanz, der rechte Hinterfufs, der linke Vorderfufs und ein Theil des Kopfes. Die Beschreibung zu dieser Abbildung ist noch nicht vollendet. [Im Herbste 1827 erhielt Hr. Bergrath von Voith zu Amberg eine andre Platte von ebendaher, welche ein aufliegendes, in vielen Stücken noch besser erhaltenes Schildkröten - Skelett zeigte.]

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DESHAYES: über Strophostoma, ein neues Geschlecht fossiler Konchylien aus der Familie der Cyclostomen (Ann. sc. nat. 1828; Mars, 282 av. fig.). Dieses neue Geschlecht hat wie Anastoma LAMARCK (Tomoge res MONTF.), die Mundöffnung der Schaale auf dem Rücken, und soll der runden Mundöffnung wegen zwischen Helix und Cyclostoma stehen. Der Charakter ist Testa ovato-globosa ; Apertura subrotunda, marginata, obliqua, simplex, edentata; Umbilicus plus minusve magnus. Operculum? Zwei Arten: 1. Str. laevigata DESH., testa ovato-globosa, laevigata, spira obtusa; anfractibus rotundatis, umbilico mediocri. Von Dax. 2. Str. striata DESH., testa ovato-depressa, subcarinata, eleganter striata;

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striis tenuibus, numerosis, umbilico magno. Vom Süsswasserkalk zu Burweiler im Elsafs.

IV. Verschiedene s.

Heftiges Erdbeben zu Cremona am 6. Septbr. 1829, Nachmittags 3 Uhr. Richtung der Stöfse aus S. nach N. Dumpfes unterirdisches Getöse und Schwingungen dauerten bei vier Stunden.

Wasser - Ausbruch ans einem Sandstein-Hügel im Kirchspiele Uggerstorp am 18. Dezember 1828. Grofse Mengen von Erde und von kleinen Steinen wurden zu bedeutender Höhe emporgetrieben. Das Phänomen war von einem Donner - ähnlichen Getöse begleitet.

Am 26. Septbr. um 3 Uhr 52 Minuten Morgens wurden zu Adefra ein Erdstofs verspürt, während man zugleich ein Geräusch hörte, dem eines Wagens gleich, der über Pflaster fährt. Der ersten Bebung folgte unmittelbar eine zweite noch stärkere, dann eine dritte schwächere. Nach 4 Minuten war das ganze Phänomen vorüber. Die Richtung der Bebungen soll aus SO. nach NW. gewesen seyn.

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MAUGHAM: untermeerische

Süfswasser - Quellen

(James. N. Edinb. phil. Journ. 1830; Jan. 140 — 142). Die kleinen Inseln Bahrain und Arad an der Südseite des Persischen Meerbusens sind nur niedrig. Die erstere ist fruchtbar und besitzt eine gute Quelle. Die zweite ist kleiner, sandig, und liegt 2 Meilen NO. von voriger. In der Nähe beider Inseln kennt man über 30 Quellen, welche aus untermeerischen Felsen bervorbrechen, an welchen auch untertauchende Fischer ihre Wasserschläuche füllen. Das nächste Hochland ist die Persische Küste bei Cap Verdistan, Kongoon, Assiloo u. 8. w., aus Sandstein, Marmor und Gyps gebildet; nur einige kümmerliche Sträucher be

decken die Bergseiten. Die Gegend von El Katiff, 20 Meilen weiter westlich von Bahrain, ist von mäfsiger Höhe und diese nur von geringer Ausdehnung. Die sandige Küste östlich von der Insel zieht niedrig fort bis zu den Bergen oberhalb Cap Mussendom.

J. MURRAY fand Iodine und Bromine in den Mineralwassern zu Cheltenham und Gloucester (früher als DAUBENY) in Gesellschaft von salzsaurem Ammoniak; beide erstre Stoffe auch in den Salzquellen von Ingestrie und in den Salinen zu Bex in der Schweitz. Die Atmosphäre über dem Breakwater im Plymouth Sound enthält kohlensaures Gas, salzsaure Verbindungen, Iodine und Bromine (N. Philos. Magaz. and Annals 1829; Oct. 283 284.).

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OKEN: Ursprung des Achener Metallklumpens (Isis 1830; S. 1077 1080). OKEN vermuthet, dafs dieser 1762 unter der Büchelstrafse in Achen entdeckte, aber erst 1814 auf WEISS's Veranlassung völlig ausgegrabene, nun im Hofe des alten Regierungs- Gebäudes befindliche, und von MONHEIM am ausführlichsten beschriebene Metallklumpen, der von gänzlich unbekanntem Ursprunge und daher unter den problematischen Meteor-Eisen aufgeführt worden ist, obschon seine Zusammensetzung abweicht, ein Überbleibsel des schönen erznen Pferdes THEODORICH'S seye, welches Kaiser KARL von Ravenna nach seinem Pallaste in Achen schaffen lassen (AGNELLI, liber pontificalis, editore BACCHINIO, Mutinae 1708; 4°. II. 174). Stadt und Pallast wurden 1224 und 1236 von schrecklichen Feuersbrünsten heimgesucht, durch welche jenes Pferd könnte geschmolzen worden seyn.

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Dr. RUTTER: über den Ursprung der Aerolithen. (aus den Verhandlungen der Asiatic Society in FRORIEP's Notiz. 1830; XXVI. 33-36.) LAPLACE läfst die Aerolithen von MondVulkanen auf unsre Erde geschleudert werden, ohne dafs man im Monde die dazu nöthige Kraft begreifen kann, und ohne dafs J. 1831.

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hiedurch die mit dem Niederfallen verbundenen Lichterscheinungen und Getöse erklärt würden; BREWSTER leitet sie von der Explosion eines Planeten zwischen den Bahnen des Mars und Jupiter ab, läfst sie vom elektrischen Fluidum bewegt werden, erFlärt aber die letztern Erscheinungen ebenfalls nicht. Andre glauben, dafs sie aus Erdvulkanen hervorgegangen sind; noch andre lassen sie in unsrer Atmosphäre entstehen.

RUTTER'S Meinung nun beruht auf folgenden Sätzen: Alle festen und flüssigen Körper unsrer Erde verdünsten, doch viele nur äusserst langsam; die so gebildeten Dünste sind nach den neuesten Entdeckungen um so spezifisch leichter, je schwerer verdünstbar der sie liefernde Körper ist, also am leichtesten jene der Metalle und Erden. Daraus folgt, dafs die höchsten Luftregionen aus gasförmigem Silicium, Alumium, Eisen u. s. w., den Hauptbestandtheilen der Erdfeste, und in geringrer Menge aus andern Metallen u. s. w. bestehe. Fände sich nun irgend eine Kraft, welche z. B. eine Kubikmeile jener Schichten von Erdund Metall - Gasen, die über der Atmosphäre lagern, in konzentrirtbleibendem Zustande herunterschleuderte, so würde auf dem Wege durch die Luft der immer zunehmende Druck der Atmosphäre jene Gase immer mehr und mehr verdichten, unter gleichfalls zunehmender Ansscheidung von Licht und Wärme, bis die heterogenen Theile sich hinreichend genähert würden, um nach den Affinitäts-Gesetzen sich noch inniger zu vereinigen, noch näher zusammenzutreten, und bis, wegen des so plötzlich gebildeten luftleeren oder luftverdünnten Raums das Meteor mit einem Knalle endete. Jene Kraft nun könnte der Erdmagnetismus seyn, dessen Wirkung, wie sich in höheren Breiten aus den Nordlichtern u. s. w. vermuthen läfst, sich zweifelsohne über die ganze Erd - Atmosphäre hin erstreckt. Es würde sich aus dem Gesagten mithin nicht nur erklären, warum jene schon genannten drei häufigsten Bestandtheile der Erdfeste nebst Calcium, Magnesium und Schwefel, sondern auch warum gerade die vier magnetischen Elemente (Eisen) Nickel, Chrom und Kobalt die Aerolithen hauptsächlich zusammensetzen. Der Sauerstoff würde erst während des Niederfallens aus der Luft an sie getreten seyn,

VAUQUELIN: über eine erdige Materie, welche zu Idria in Krain vom Himmel fiel.

(Ann. d. Chim. XXXIX. 438.). Am 14. März 1813 hatte der um Idria frisch gefallene

Schnee eine rothe Farbe, worauf wieder weifser Schnee kam, Nach einigen Tagen untersuchte man den Schnee auf den nahen Bergen. Er lag 18" dick, und darin bemerkte man eine 2′′ dicke Schichte von ziegelrother Farbe. Ein Theil davon wurde eingeschmolzen, und der Glimmer-artige Theile enthaltende Bodensatz Hrn. VAUQUELIN zur Untersuchung mitgetheilt, welcher denselben bestehend fand aus 36,75 Kieselerde, 11,75 Alaunerde, 17,50 kohlens. Kalk, 6,25 Eisen, 3,75 Titanium, 24,00 organischer Materie. Der zunächst nachher gefallene Schnee gab nur eine Spur organischer Materie. Die organische Materic scheint indessen wohl zunächst einen andern Ursprung gehabt zu haben, als die unorganische. Woher aber rührte diese Menge Titans, das in der Natur so selten ist?

Über das Vorrücken der Gletscher (Philos. Magaz. and Ann. 1831; IX. 32 — 33). DE SAUSSURE liefs im J. 1787 bei seiner Besteigung des Col du Géant im obern Theile des Gletschers seine Leiter zurück, welche letztes Jahr im Mer de Glace eingebettet, gegenüber der Nadel le Moine wiedergefunden ward, so dafs sie mithin eine steile Strecke von drei Stunden Weges indessen mit dem Gletscher durchlaufen hat (Bibl. univers.). — Capitän SHERWILL erzählt in seinem «Ascent of Mont Blanc,» dafs ein Jahr vorher einige Führer von Chamouny zu beiden Seiten des Gletschers zwei Pfähle so aufrichteten, dass ein grofser Granit-Block in gerader Linie zwischen ihnen zu liegen kam. Dieser ist nun binnen 12 Monaten um 300 Yards (zu 3 Fufs) mit dem Gletscher nach dem Thale vorgerückt, obschon jene Strecke gerade eine ebene Lage hatte.

Im Landstriche Arcansas, über der nördlichen Grenze Luisiana's hat man 70 heifse Quellen entdeckt, von 53° 75° R., deren Wasser sehr langsam erkaltet (Ann. de voy. 1830; Févr. 256).

Kurze Notizen. Der sandige Epidot von Musca bei Aranyos in Transsylvanien kommt mit Sand und Eisenoxydul aus der Zersetzung benachbarter syenit'scher Porphyre. Am Ruszinata - Bache wäscht man jenen Epidot zu Streusand aus. BOUÉ.

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