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merkliche Krümmung; der Rücken ist gerundet, ohne Kiel; die Breite der Lappen ist so beträchtlich, wie bei den Amaltheen, zumal nach der Basis hin. Höhe des Umgangs 0,4; Breite 0,5; Dicke des vorletzten 0,9, des letzten 0,7; Höhe des eingeschlossenen Theils 0,2. Rippen flach, auf dem Rücken zumal, dort wenig nach vorn gebogen, 24 auf 1 Umgang.

Ammonites fimbriatus Sow. (Taf. VIII. Fig. 2). Am. lineatus und A. hircinus v. SCHLOTH.; aus der BelemnitenSchichte des Lias von Mende (Lozère); eben so aus der Posidonien-Schichte von Ohmden, wo er immer wie Papier dünne zusammengedrückt ist (A. foliaceus mus. Basil., ZIETEN tf. XII. fig. 1.); zu Culmbach, Banz, zu Unnerstorf und Aristorf bei Basel, zu Conflans (Haute Saone), zu Fuetzen oberhalb Randen, bei Stühlingen und Bahlingen. Scheint hinter die Capricorneen angereihet werden zu müssen. [Zusammengedrückt ist es noch Planites Knorrianus DE HAAN.]

Ammonites flexuosus v. MÜNST. (KNORR tf. II. A. fig. 20; ? A. discus REINECKE, tb. II. fig. 11; v. ZIET. tb. XI. fig. 1). Im obern, weifsen Jurakalk mit A. alternans. Zu Streitberg bei Erlangen, zu Donzdorf in Schwaben, zu Rathshausen bei Bahlingen; auf dem Randen bei Schaffhausen. Er hilft eine kleine Familie bilden, der man den Namen Flexuosi beilegen kann. Der Rücken ist beiderseits gezähnelt, wie bei den Dentati und Ornati, aber erhebt sich von den Zahnreihen an noch nach der Mitte zu, wie sich die Falten auch in diesem Raume stark nach vorn biegen und dann in der Mitte zusammentreffen. In diese Familie gehören A. flexuosus, A. constrictus Sow, wenn er vom vorigen wirklich verschieden ist, A. asper MERIAN, ?A. falcatus et curvatus Sow., A. oculatus PHILL. (Yorkshire tb. V. fig. 16). Nur der letzte Umgang ist frei, und verwittert leicht, wornach auch diese Art zn A. discus der Autoren wird. Höhe des Umgangs 0,33, Breite 0,48, Dicke 0,36; ganz eingeschlossen. Die Falten bilden in der Mitte der Seiten ein nach vorn gebogenes knotiges Knie, darüber und darunter sind sie von vorn konkav eingebogen, im Knie selbst trennen sie sich aufwärts in 2-3 Ealten, welche von der Knoten-Reihe an nach der Mittellinie des Rückens hin viel schneller nach vorn laufen. Zwischen inne findet man einfache Falten mit Kniee ohne Knoten. Knoten auf jedem Umgang 13, Falten darunter 24, darüber 48; die Zähne am Rande entsprechen nicht immer einer Falte, ihrer sind 15 auf der ersten, 9 auf der zweiten Hälfte des letzten Umgangs.

G. Graf zu MÜNSTER: über einige ausgezeichnete fossile Fischzähne aus dem Muschelkalk bei Bayreuth (Bayreuth, 1830; 4 S. 4°., nebst einer Steindrucktafel in queer fol.). Diese kleine Abhandlung, wovon nur 25 Abdrücke genommen worden, ist nicht in den Buchhandel gekommen. Im Muschelkalke des Bindlocher und Leinecker Berges bei Bayreuth

in dichtem Kalkstein, wie in Kalkmergel – kommen Knochen riesenmäfsiger Schildkröten, Plesiosauren u. a. unbekannter Reptilien, dann Knochen und Schuppen von verschiedenen Geschlechtern gröfserer und kleinerer Fische vor. Die Zähne der Saurier und Fische sind gewöhnlich hellbraun: einige der letztern aber zeichnen sich stets durch ihre beträchtliche Gröfse und glänzend schwarze Farbe aus, welche der des polirten Ebenholzes vergleichbar ist. Erst im J. 1830 hat der Vf. einige Schädeltheile erhalten, woran diese Zähne, noch gröfstentheils im Zusammenhange unter sich, festsitzen, und die er denn hier abbilden läfst.

Dr. AGASSIZ theilte ihm folgende Bemerkungen darüber mit: No. I. «Das Os vomer eines unbekannten Fisches, der einige Verwandtschaft mit VOLTA's Coryphaena apoda und den grofsen fossilen Stromateen von Solenhofen hat, und mit diesen eine eigne Familie bildet, welche mit den Scomberoiden entfernt verwandt zu seyn scheint, und deren Charakter es ist, auf diesem Knochen grofse pflasterförmig vereinigte Zähne zu tragen.”

Zehn gerundete, flach-konvexe Zähne stehen in der halbkreisrunden Peripherie, und je drei viel gröfsre, von mehr eckig gerundetem Umrisse in zwei Längenreihen stehend, füllen den Zwischenraum aus. Nach vollendeter Abbildung ist auch die entgegengesetzte Seite des Schädels durch Hammer und Meisel vom Gesteine befreit worden. Auch wurde später noch ein Unterkiefer mit drei grofsen schwarzen Zähnen erhalten, welcher gut zu dieser rt zu passen scheint.

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No. II. Der Schädel mit dem Os vomer eines zu der nämlichen Familie gehörenden, doch wesentlich davon verschiedenen Fisches."

[ Er ist kleiner; in der Peripherie scheinen nur 6 Zähne zu stehen, in der Mitte ebenfalls 6 in 2 Reihen vertheilt; sie liegen alle weiter auseinander als vorige.]

No. III. Fg. 1— 6. «Zähne eines unbekannten Fisches, welche

mit den Schlundzähnen der Cyprinoiden und Labroiden einige Ähnlichkeit haben » Sie sind höher als dick, bis 1⁄2" hoch, etwas zusammengedrückt.

Auch aus dem Thüringer Muschelkalk besitzen der Vf. und Hofrath ANDRÉ in Stuttgardt ähnliche schwarze Fischzähne.

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MONGEZ: historische Untersuchungen über die Thiere, welche bei den öffentlichen Spielen zu Rom erschienen (Analyse des travaux de l'Acad. roy. d. scienc. = FÉR. bull. sc. nat. 1830; Sept. 441 444). Im J. 273 vor Câ. G. zeigte Curius DentaTuS in Rom die ersten Elephanten, vier an Zahl, die er dem PYRRHUS, und welche dieser dem DEMETRIUS POLYORCETES abgenommen hatte. 252 v. CH. brachte METELLUS deren 142 dahin. 169 v. CH. zeigten SCIPIO NASICA und Publius LentULUS 63 Panther und 40 Bären. 93 v. CH. zeigte SYLLA 100 männl. Löwen. 58 v. CH. zeigte EMILIUS SCAURUS 1 Hippotamus, 5 Crocodile, 150 Panther; bei Eröffnung seines Theaters: POMPEJUS den Luchs, den Äthiop. Cephus, den Caracal, das 1hörn. Nashorn, dann 600 Löwen, 410 Panther, 20 Elephanten. 46 v. CH. brachte CAESAR 1 Giraffe und 400 männl. Löwen. Bei Einweihung des Tempels von METELLUS erschienen 600 Panther, 1 Tyger, 36 Crocodile, 1 grofse Schlange. Bei AUGUST's Triumph über CLEOPATRA tödtete man 1 Flufspferd und 1 Nashorn. CALIGULA liefs 20 J. nach CH. Geb. ein Wettrennen von Cameelen, an Wagen gespannt, halten, und später gingen sie auf Seilen. CLAUDIUS besafs gleichzeitig 4 Tyger. Trus liefs bei der Weihe seiner Thermen 9000 Thiere tödten. MARTIAL schrieb ein ganzes Buch voll Epigramme von den Thieren, welche DOMITIAN 90 Jahre n. CH. zeigte: es erschienen Löwen, Auerochsen und zum ersten Male das 2hörnige Nashorn. TRAJAN tödtete 105 n. Сн. 11,000 zahme und wilde Thiere. ANTONIN zeigte Elephanten, Crocodile, Flufspferde, Tyger, und zum ersten Male die gefleckte Hyäne und das Strepsiceros. DOMITIAN setzte solche Spiele während 14 Tagen fort. GORDIAN III. brachte 248 n. Сí. 32 Elephanten, 10 Elenne, 10 Tyger, 60 Löwen, 30 Leoparden, 10 Hyänen, 1 Flufspferd, 1 Nashorn, 10 Giraffen, 20 Onagren, 40 wilde Pferde und 10 Argoleonen zusammen, welches Namens Bedeutung man nicht kennt. PROBUS

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feierte seinen Triumph mit 1000 Straufsen, 1000 Hirschen, 1000 Keulern, 1000 Damhirschen, 100 Löwen, 100 Löwinnen, 100 Lybischen und 100 Syrischen Leoparden, 300 Bären, mit Gemsen, Mufflons u. s. w. — - Die gehörnten Eber, deren CALPURNIUS bei den Spielen des CARUS und des NUMERIUS gedenkt, scheinen Babirussa's. Unter THEODOSIUS sah man aufs Neue Panther, Leoparden, Bären, Antilope addax und pygargus, Crocodile u. 8. w. Nach CLAUDIUS hatte HONORIUS seine Wagen mit Tygern bespannt; und nach MARCELLIN liefs JUSTINIAN 20 Lowen und 30 Panther sehen.

N. C. DE FREMERY: Over eenen Hoorn en Gedeelte des Bekkeneels van Bos primigenius (Amsterdam 1831. 22 pp. 4° m. 3 pll.; aus den Verhand. van het Nederland. Institut van Wetensch. Letterkunde a. schoone Kunst.). Am 5. Febr. 1825 wurde in der Blockland'schen Polder der Provinz Utrecht nahe bei der Eem - Brücke durch einen Dammbruch der Boden aufgewühlt, welcher von oben nach unten aus Klay 1', Torf 5′ und Sand besteht, und Torf, zersetzte Baumrinde und ein Ochsenschädel-Stück wurde dadurch an die Oberfläche gebracht, welches die Universität Utrecht erhielt. Der linke und hintre Theil mit dem Kerne eines Hornes ist ziemlich gut daran erhalten. Der Vf. unterscheidet diese Art nebst unserem Hausochsen, Bos taurus Cuv., Urus nostras BoJ. mit CUVIER Vom Bos Urus GMEL. fossilis, durch die flache, selbst etwas vertiefte, länglich viereckige Stirne von den Augenhöhlen an bis zum scharfen Hinterrande, durch die Schärfe des Hinterrandes selbst und seine Lage an der höchsten Stelle des Schädels und zugleich zwischen beiden Hörnern. Er findet an ihm auch mit CUVIER und BOJANUS als Unterschiede vom Schädel des Hausochsen, dafs er gröfser, dafs die Kerne der Hörner zuerst nach aufsen, dann (nicht nach oben und vorn, sondern) nach vorn und endlich einwärts gekehrt sind, wie er selbst auch an allen Exemplaren in den Sammlungen zu Mannheim, Darmstadt, Frankfurt, Bonn und Crefeld wahrgenommen. Mit Umgehung noch andrer von BOJANUS im Knochenbau zwischen beiden Formen nachgewiesenen Merkmale, derentwegen dieser die fossile als besondere Art unter dem Namen Bos primigenius aufgestellt hat, beschränkt sich der Vf. nur auf Angabe der von ihm selbst noch beobachteten Unterschiede: namentlich die viel gröfsre Dicke der Hörner, deren

Umfang an der Basis leicht der doppelte, als beim Hausochsen ist, die Zusammendrückung derselben, so dafs sich Höhenund Queer - Durchmesser = 0" 110 : 0 089 verhalten, während am Hausochsen die Hörner vielmehr plattgedrückt sind, im Verhältnisse von 0055: 0m 078. Nur der in Dr. VOGEL'S Sammlung in Crefeld befindliche Schädel von B. primigenius allein unter allen in obigen Kabinetten gesehenen Exemplaren hat auch plattgedrückte Hörner mit den Verhältnissen 0088: 0m 111, während alle andern Merkmale wie bei dieser Art bleiben. Beim Bos primigenius vereinigt sich die obre Fläche des Schädels unter einem viel spitzeren Winkel mit der hintern, als beim Hausochsen, dort nämlich unter einem Winkel von 57°, hier unter einem rechten. Alle an seinem Vorderschädel von Bos primigenius übrig gebliebenen Knochen scheinen dem Verf. eine viel gröfsere Zahl manchfaltigrer mehr oder weniger mit einander verbundener Zellen darzubieten, als am Hausochsen. Die erhabene Fläche, welche sich vom Hinterhauptsloch bis zur Basis des Schädels herabzieht, hat die gröfste Höhe zur gröfsten Breite, beides von der Mitte des Loches aus gemessen, bei Bos primigenius = 133: 132, beim Hausochsen 120: 128, ist also viel brciter; was jedoch eben so ist bei einem Leydener Schädel erstrer Art. Der Vf. ist ebenfalls der Meinung, dafs der Bos primigenius einer eigenen ausgestorbenen Art angehöre. Einen Monat später, als voriger, wurde zu Genemuiden in Overijssel *, ebenfalls nahe bei einem Deichbruche ein andrer viel gröfserer, besserer, doch auch unvollständiger Schädel dieser Art mit beiden ebenfalls zusammengedrückten Hörnern gefunden, die erst queer und etwas aufwärts, dann über- und vorwärts und nächst der Spitze wieder einwärts laufen.

Am 13. Januar 1809 hatte man den Ober- und Vordertheil eines Ochsenschädels mit den Hörnern, wahrscheinlich derselben Art, bei einem Durchbruche des Waal - Dammes zu Loenen iu Overbetuwe gefunden, woran die Hörner 3' weit auseinander ragten; und damit auch ein 26" langes Schienbein eines Ochsen, und mehrere Reste von Elephas primigenius **. Aber es

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* Historisch Tafereel van den zwaren Watersnood op den 3, 4 en 5 Febr. 1825 (Amsterd. 1826. 8.); pg. 170 171 nebst Abbil dung.

** Geschiedkundig Verslag der Dijkbreuken en Overstroomingen langs de Rivieren in het Koningrijk Holland, voorgevallen in Louwmaand 1809; I., pg. 84. tf. I. II.

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