Page images
PDF
EPUB

Flügelknochen sind einfach, schmal, etwas gebogen, und verbinden sich vorn, wie beim Proteus, mit einem Knochen, der die Stelle des Pflugschaar-Beins einnimmt, an seiner Oberfläche vier erhabene Strahlen zeigt, und sich mit dem Zwischenkiefer verbindet.

D. Ophis dubius GOLDF. (p. 127 128, tf. XIII. fig. 8.). Der vorliegende Abdruck scheint zwei Abschnitte aus einem spiralförmig zusammengerollten Schlangenkörper darzubieten, wovon der kleinre die Schwanzspitze enthält: man erkennt darauf die Abdrücke schiefreihiger Schuppen, die an ihrer vorstehenden · Ecke abgerundet sind. Die schiefen Reihen scheinen auf einer Rückenkante zusammenzustofsen, von der aus sie divergiren. Vielleicht jedoch stammen diese Reste von einem Schlangen-artigen Fische.

W. BUCKLAND'S fernere Untersuchungen über Coprolithen (James. n. Edinb. phil. Journ. 1830. Jan. 23 26 [womit auch die schon Seite 121 dieses Jahrbuchs von 1830 mitgetheilten Beobachtungen verbunden sind]). Die Fischschuppen im Saurocopros von Lyme Regis stammen grofsentheils von Da pedium ab. Auch in den untersten Bänken des Kohlen-führenden Kalkes von Bristol kommen schwarze, zusammengeballte Coprolithen vor in Gesellschaft vieler Hai-Zähne und Fisch-Grähten. MANTELL besitzt zwei Exemplare von Amia Lewesiensis aus der Kreide von Lewis, deren jedes einen Coprolithen zwischen seinen Schuppen und Grähten hat, den B. Amiacopros zu nennen vorschlägt. Andre Coprolithen kommen vor im Oxford-Oolith bei Weymouth, im KimmeridgeClay bei Oxford, im Hastings - Sandstein von Tilgate - Forest, im Greensand von Wiltshire und Lyme, so dafs dergleichen also fast in keiner Formation mangeln, vom Kohlen - Kalke bis zum Diluviale der Höhlen. Da der Guano der Peruanischen Küste ähnlichen, nur neueren Ursprungs ist, eine ähnliche, doch mit mehr Urin - Theilen versehene, Zusammensetzung hat, und sich daher eben so in Masse erhält, so nennt ihn BUCKLAND, weil er von Seevögeln herstammt: Ornitho-Copros.

[ocr errors]

IV. Verschiedene s.

Absolute Höhe der wichtigsten Berg-Gipfel und Pässe in der Peruanischen Andes-Kette, so wie mehrerer dortländischen Städte, Dörfer u. s. w. (PENTLAND, Ann. de Chim. et de Phys.; Vol. XLII, p. 431 ect.). Die grofse Masse der Andes vom 14. bis zum 20. Gr. südlicher Breite theilt sich in zwei Ketten oder parallele Kordilleren; zwischen beiden liegt ein weit erstrecktes und sehr erhabenes Thal, dessen südlichstes Ende vom Desaguadero durchströmt wird. Im N. liegt der berühmte Titicaca - See, an Flächen - Raum etwa 25mal gröfser, als der Genfer See. Die westliche Kordillere scheidet das Desaguadero - Thal und das Titicaca-Becken von den Ufern des stillen Meeres. In ihr liegen mehrere thätige Vulkane: Sehama, Arequipa u. s. w. In der östlichen Kordillere, welche das erwähnte Thal von den unermesslichen Ebenen von Chiquitos und Moros trennt, findet man den Illimani, den Sorata u. s. w. — Die bestimmten Höhen über dem Meeres - Niveau sind:

[merged small][ocr errors]

Berg oder Cerro de Potosi

Nach dem berühmten Erz-führenden Berge ist
die nachbarliche Stadt benannt worden. Die er-
habensten Stellen, wo Gruben im Betrieb sind,
betragen

7696 M.*

7315

4888

[ocr errors]

4850

eine Höhe, welche die des Mont-Blanc über-
steigt.

Westliche Kordillere.

Berg Tacora oder Chipicani

Auf der östlichen Berg-Seite ein sehr geräu-
miger, zur Hälfte eingestürzter, ausgebrannter
Krater; auf der Westseite eine Solfatara, wel-
cher stets gesäuerte Dämpfe in grofser Menge
entsteigen; ihrer Verdichtung verdankt das Was-
ser des Rio Azufrado seine eigenthümliche Be-
schaffenheit.

5760

* Der Javahir im Himalaya mifst 7847 M.; der Chimborazo, 6530 M.; der Elbrus im Kaukasus 5002 M.; Mont-Blanc 4810 M.; Pico de Teyde 3710 M.; Mulahassen in Granada 3555 M.;

den Pyrenäen 3481 M.

Malahite in

Berg Pichu- Pichu

Dieser trachytische Berg, im Norden von Are-
quipa, erhebt sich über die Grenzen ewigen
Schnees.

Vulkan Arequipa

Im NO. der Stadt gleichen Namens. Der schönste und vollständigste vulkanische Kegelberg in der ganzen Andes - Kette. Sein Gipfel überragt das Thal von Arequipa um mehr als 3000 Meter. Der Krater, in welchen der Berg endigt, ist grofs, aber von geringer Tiefe; Dämpfe entsteigen demselben ohne Unterlafs; auch werden stets kleine Aschen- Mengen ausgeworfen, von Eruptionen weifs man jedoch nichts seit der Ankunft der Spanier in Amerika. Minder erhaben ist ein gegen OSO. von Arequipa gelegener Vulkan, der von Uvinas; sein unermefslicher Krater zeigt gegenwärtig keine Thätigkeit; allein im XVI. Jahrhundert lieferte derselbe die gewaltigen Mengen von Asche, unter denen die Stadt Arequipa fast ganz verschüttet worden, und welche in der Umgegend furchtbare Zerstörungen anrichteten.

Berg Inchocajo

In seiner Nähe entspringt der Flufs gleichen
Namens. Der Berg - Gipfel liegt auf der Grenze
ewigen Schnee's in dieser Gegend von Amerika.
Pässe oder Cols in beiden Kordilleren.
Pafs von Altos de los Huessos

Am südlichen Fufse des Feuerbergs Arequipa.
Pafs von Tolapalca, Strafse von Oruro nach Po-

5670 M.

5600

5240

4137

[merged small][merged small][ocr errors]

Pafs von Gualillas, Strafse von la Paz nach Arica 4520

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small]

In den Alpen mifst der Furka Pass 2530 M.; der Col de Seigne

2460;

der Mont Cenis und der Simplon haben nur eine Höhe von 2066 bis 2005 M.

Arequipa, Hauptstadt der Provinz gleich. Namens 2377 M. Cochabamba, Hauptort im Departement dieses Na- · mens; Bevölkerung 30,000 Seelen; die Höhe beträchtlicher als jene des Grofsen Bernhards Chuquisaca oder la Plata, Hauptstadt der neuen Republik Bolivia

[ocr errors]

Tupisa, Hauptort der Bolivischen Provinz Cinti La Paz, unfern der Quelle des Rio Beni, die blühendste Stadt von Bolivia liegt

[ocr errors]

über dem Meeres - Niveau, folglich höher als die erhabensten Gipfel der Pyrenäen. Oruro, nahe beim Rio Desaguadero, der Mittelpunkt eines sehr erzreichen Distriktes; Bevölkerung

[merged small][ocr errors]
[ocr errors]

Puno, am westlichen Gestade des Titicaca - See's;
Bevölkerung = 5000 S.
Chucuito, eine Stadt höher gelegen als die erha-
bensten Gipfel der Tyroler Berge, hatte vor der
Empörung, durch TUPAC - AMARU veranlafst,
30,000 Einwohner

Potosi, in den erhabensten Theilen

messend, liegt demnach gleich hoch mit der Spitze der Jungfrau in den Berner Alpen.

Flecken, Dörfer und einzelne Woh

nungen.

2575

2844

3049

3717

3792

3911

3970

4166

Totoral, Dorf am nördlichen Fufse des Illimani 3439
Tiaguanaco, Dorf am Titicaca - See, berühmt

durch die grofsartigen Ruinen, mit welchen
dasselbe umgeben, Überbleibsel der von den
alten Peruanern errichteten Monumente
Die Oberfläche des Titicaca - See's

Tacora, Indisches Dorf am südwestlichen Fufse

[ocr errors]
[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

des erloschenen Feuerberges gleichen Namens Posthaus von Ancomarca

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]

in der Höhe des Mont-Blanc; bei der grofsen Strenge des Klima's wird dasselbe nur 3 Monate jährlich bewohnt, aber die Strafse besuchen zu allen Zeiten Reisende, welche von la Paz, oder von andern Bolivischen Städten an die Küste des stillen Meeres gehen.

-

Mineralogische Notizen. GRAVE hat in der Kreide von Beauvais Knochen und Zähne von Quadrupeden gefunden. ALBERTI entdeckte im Muschelkalke von Schwenningen kleine runde Körper, die er für Nummuliten hielt, die aber durchaus nichts von einer organischen Struktur erkennen lassen. STEININGER sah zu Sindheim zwischen Ingelheim und Mainz den tertiären Kalk des Rheinthales auf Paludinen - Kalk liegen. Er [?] ist zwar ohne Versteinerungen, gleicht aber völlig dem von Weinheim bei Alzey und von Kuhberg bei Kreutznach, der voll Konchylien ist. DE CAUMONT glaubt, dass in Normandie der Lias und Red-marl, so weit sie verbreitet sind, durch ihre wasserhaltende Kraft viel zu Unterhaltung von Fiebern beitragen. PARETO theilt ÉLIE DE Beaumont's Meinung, dafs die Ligurischen Apenninen gehoben worden seyen, aber nicht in einer der Central-Kette parallelen Linie aus NW. nach SO., sondern in mehreren südwestlich-nordöstlichen Linien, die aber in ersterer Richtung an einander gereiht sind (ausführlicher im Journ. d. Géol. I. 378-382). Von CROIZET's und JOBERT's Recherches sur les ossemens fossiles du Puy de Dóme ist die 10 und 11 Lieferung unter der Presse. Bour hat im bituminösen Pflanzen- und Fisch-Schiefer von Seefeld Coprolithen gefunden, ähnlich den von BUCKLAND in den Geolog. Transact. tb. XXV. fig, 17 abgebildeten. Im Sandsteine unter dem Kohlengebilde NordSchottlands hat man nach JAMESON Fisch-Schuppen gefunden, wie von Accipenser Sturio. Zu Kaltenleutgeben bei Wien hat man den Alpenhalk mit dem Wiener Sandstein voll Fucoiden in Wechsellagerung betroffen. KEFERSTEIN wundert sich, wie man in dem Erz-führenden Kalke Oberschlesiens so lange Zeit den Muschelkalk in seinen charakteristischen Abänderungen mit seinen Versteinerungen, selbst Reptilien - Knochen, habe verkennen können. BOELAYE fand bei Napoli ein Ophiolith-Konglomerat, welches auf dem dortigen rauchgrauen Kalksteine ruht, und mittelst eines Kalkzämentes aus Trümmern von Diallagon - Serpentin, Dioriten, Jaspis, aber auch Madreporen, Milioliten, ?Cerithien, Pentak riniten gebildet ist. Auch BERTRAND-GESLIN hat ein Exemplar von Gyphaea arcuata im Subapenninen - Thone, bei Pienza in Toscana, gefunden, das nach seiner Versteinerungsweise und seiner Seltenheit zu urtheilen aus irgend einer Lias - Schichte dahin gekommen seyn mag. Boué sah zwischen Thueits und Neyrac in Vivarais das alte Bach - Bett von einer Schichte säulenförmigen Basaltes ausgefüllt, der vom Granite nur durch eine alte Alluvial-Schichte

[ocr errors]
« PreviousContinue »