Schopenhauers Aphorismen zur Lebensweisheit |
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allmälig Alter Aristoteles außen Bedürfniß beruht Besitz Bewußtsein bloß bloße Charakter chen Chimären daher Dasein Demgemäß demnach desto Dinge eben eigenen eigentlich Einfluß Einsamkeit Eitelkeit elche Erkenntniß erst etwan Eudämonologie Fähigkeiten freilich Freunde ganze Gehirn gehn Geist geistigen gemäß Genuß Genüsse Geselligkeit Gesellschaft Gesundheit gewiß giebt gleich Glück glücklich groß großen Grunde halten Haß heißt heit hingegen Hinsicht höchsten hohen Horaz indem Inferiorität Intellekt intellektuellen irgend Jahre jedem jetzt Jugend keit Kenntniß kleine kommt Kopf Kräfte Kyniker Langeweile lassen läßt Leben leicht Leute lich Maaß machen Meinung meistens Menschen menschlichen Misanthropie möglich moralisch muß Natur Noth nothwendig objektiv persönlichen Philister Präsumtion Recht Regel Reichthum ritterlichen Ehre Ruhm Sache sagt schlechte Schmerz Schopenhauer schwa sehn Selbstzwang soll spanisches Sprichwort stehn stets Theil thun Unglück unsere unserm Upanischad Urtheil Verhältniß viel vielmehr Voltaire Vorzüge wahren Weise weiß Welt weniger Werke Werth Wesen wesentlich wieder wirklich wohl Zeile 17
Popular passages
Page 221 - Alle Befriedigung, oder was man gemeinhin Glück nennt, ist eigentlich und wesentlich immer nur negativ und durchaus nie positiv. Es ist nicht eine ursprünglich und von selbst auf uns kommende Beglückung, sondern muß immer die Befriedigung eines Wunsches seyn. Denn Wunsch, dh Mangel, ist die vorhergehende Bedingung jedes Genusses. Mit der Befriedigung hört aber der Wunsch und folglich der Genuß auf.
Page 21 - Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald und fort und fort gediehen Nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, So sagten schon Sibyllen, so Propheten ; Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Page 223 - Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich an einem kalten Wintertage recht nahe zusammen, um durch die gegenseitige Wärme sich vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln; welches sie dann wieder von einander entfernte.
Page 214 - Plutarch, >De Iside et Osiride< cap. 29), der Xa[ißavwv xal SiSoiS?, also nicht nur der Nehmende, sondern auch der Gebende und der Tod das große Reservoir des Lebens ist. Daher also, daher, aus dem Orkus kommt alles, und dort ist schon jedes gewesen, das jetzt Leben hat - wären wir nur fähig, den Taschenspielerstreich zu begreifen, vermöge dessen das geschieht, dann wäre alles klar.
Page 198 - Jünglingsjahren mit unserer Lage und Umgebung, welche sie auch sei, meistens unzufrieden; weil wir ihr zuschreiben, was der Leerheit und Armseligkeit des menschlichen Lebens überall zukommt, und mit der wir jetzt die erste Bekanntschaft machen, nachdem wir ganz andere Dinge erwartet hatten.
Page 52 - A woman of fortune being used to the handling of money, spends it judiciously : but a woman who gets the command of money for the first time upon her marriage, has such a gust in spending it, that she throws it away with great profusion.
Page 16 - Sie sind: 1) Was Einer ist: also die Persönlichkeit, im weitesten Sinne. Sonach ist hierunter Gesundheit, Kraft, Schönheit, Temperament, moralischer Charakter, Intelligenz und Ausbildung derselben begriffen. 2) Was Einer hat: also Eigenthum und Besitz in jeglichem Sinne. 3) Was Einer vorstellt: unter diesem Ausdruck wird bekanntlich verstanden, was er in der Vorstellung Anderer ist, also eigentlich wie er von ihnen vorgestellt wird. Es besteht demnach in ihrer Meinung von ihm, und zerfällt in...
Page 201 - An einem jungen Menschen ist es, in intellektueller und auch in moralischer Hinsicht, ein schlechtes Zeichen, wenn er im Thun und Treiben der Menschen sich recht früh zurechtezufinden weiß, sogleich darin zu Hause ist, und, wie vorbereitet, in dasselbe eintritt: es kündigt Gemeinheit an. Hingegen deutet, in solcher Beziehung, ein befremdetes, stutziges, ungeschicktes und verkehrtes Benehmen auf eine Natur edlerer Art.
Page 218 - Daher ist sein ursprüngliches Verhältniß zu Jedem ein befreundetes: er fühlt sich allen Wesen »/ im Innern verwandt, nimmt unmittelbar Theil an ihrem Wohl und Wehe, und setzt mit Zuversicht die selbe Theilnahme bei ihnen voraus. Hieraus erwächst der tiefe Friede seines Innern und jene getroste, beruhigte, zufriedene Stimmung, vermöge welcher in feiner Nähe Jedem wohl wird.
Page 64 - Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt.