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16 v. o. nach Willens s.
12 v. u. st. dem's. den'

3 v. o. st. ouda οὖσα

S.

7 v. o. st. richtigen s. "richtiger

4 v. o. abergläubigste s. allergläubigste

10 v. o. nach Wesens s,, u. der

11 v. u. st. im s. in, st. Gegensatze s. Gegensätze

12 v. u. nach Bösen s.,

5 v. o. nach Fürsichseins*s., 16 v. o. st. des s. das

4 v. o. st. diesen s. dieser

2 v. u. st. Winde s. Winden
3 v. o. st. den s. dem
10 v. u. del. ausspricht
18 v. o. s. neque nach habet
12 v. u. st. deren s. denen

2 v. u. nach Esprit del.
13 nach Dinge s. sind
14 v. u. del. sind

3 v. o. nach Weisen del.
8 v. o. nach er del. ,

9 nach betrachtet s. ist
nach ist s.

9 v. a.

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Einleitung.

S. 1.

Die Menschheit lebte in dem Heidenthum in der Einheit der ihr Leben umfassenden und begründenden Elemente oder Momente; Volk, Staat, Religion und Kunst war im Wesen Eine Sache, Gott und die Welt Eine Welt. Da diese Einheit aber immer nur eine natürliche war, die Einheit eines besondern, durch seine eigenthümliche Natur von andern Völkern unterschiedenen Volkes; so

Gott selbst, wie er Gegenstand des Heidenthums war, der Gott eines besondren Volkes, ein besondrer Gott, die Einheit damit eine andern Einheiten oder Völkern entgegengesetzte und feindlich gegenüberstehende, und folglich, als eine solche, im Widerspruche gegen den Geist, welcher das Wesen der Menschheit und als ihr Wesen die allgemeine Einheit aller Völker und Menschen ist.

Die Aufhebung dieses Widerspruchs im Heidenthum war die heidnische Philosophie. Denn sie rifs den Menschen aus der Schranke der Besonderheit heraus, aus seiner Einfalt, seiner Zufriedenheit und Einheit mit dem besondern Volkswesen und seinen particulären Anschauungen *);\

*) Diese Behauptung bedarf wohl keiner besondern Belege. Es ist hier genug zu erinnern, dafs schon Thales sich zu einer wissenschaftlichen Anschauung der Natur erhob und die im Volksglauben als Götterwesen vorgestellten Gestirne zum Gegenstande des Denkens u. Berechnens

sie war daher, als die das beschränkte Volksbewustsein zum allgemeinen Bewustsein erweiternde Macht des denkenden Geistes, gleichsam das verhängnifsvolle Fatum über den Göttern des Heidenthums, und der geistige Grund des Untergangs der heidnischen Volksbesonderheiten als weltbeherrschender und gottgeheiligter Mächte. Die Aufhebung jenes Widerspruchs durch die Philosophie war aber, weil sie selbst nur vermittelst heidnischer, innerhalb ihres Volks noch stehenden Individuen geschah, einerseits noch eine beschränkte von der heidnischen Besonderheit inficirte, anderseits nur noch eine ideelle und innerliche.

Seine wirkliche Lösung fand dieser Widerspruch erst in Christus. Denn in ihm wurde der Adyos, d. i. die allgemeine Vernunft, das allgemeine und reine," "defswegen heilige und mit Gottes Wesen identische Wesen der Menschheit, das in der heidnischen Welt zerrissen war in die sich ausschliefsenden Volksbesonderheiten, wovon sich jede als das alleinige Centrum der Menschheit behauptete, und das in der heidnischen Philosophie nur Gegenstand des Denkens war, age, Fleisch, d. i. concretes Wesen und Wirklichkeit; oder in ihm wurde das allgemeine und reine, defswegen mit Gott identische Wesen der Mensch

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machte, (Diogenes Laertes I. Segm. 24 ed. Meibo. mii) dafs schon Anaxagoras die von der Superstition als besondere Omina gedeuteten Erscheinungen aus rein physischen Ursachen ableitete, (Plutarchus Vitae, V. Periclis c. 6.) dafs schon Xenophanes, der Zeitgenosse Pythagoras und Stifter der eleatischen Schule, den grofsen Gedanken der Einheit zur Anschauung brachte, einen Gott lehrte, der οὔτε δέμας θνητοισιν ὁμότος οὐ Sé vonua, und mit der Begeisterung des Gedankens und dem Zorne der Vernunft gegen die homerischen und besiodischen Göttervorstellungen als Gottes unwürdige Bestimmungen eifert. Sextus Empiricus adv. Mathem. IX. 193 und Fülle borns Beiträge zur Geschichte der Philosophie Stück VII.

*

heit, in dem daher alle Völker und Menschen Eins, von ihren particulären und sonstigen endlichen und natürlichen Differenzen und Gegensätzen befreit und erlöst sind, dem Menschen als solchen ohne Ansehung der Person und des Geistes, nicht auf ideelle Weise, auf dem Wege des Denkens, sondern unmittelbar zur Gewifsheit und Anschauung gebracht *). Christus ist daher nichts andres als das Bewusstsein des Menschen von der Einheit seines lauteren Wesens mit dem göttlichen Wesen **), ein Bewusstsein, welches als die Zeit

*) Richtig in seiner Art sagt daher der alte Reinhold, ob er gleich das Christenthum auffast, in seinen Briefen über einseitig rationalistisch die Kantische Philosophie (5 Brief.),,Weit entfernt also Behauptungen durchzusetzen, bei welchen die Philosophie den Finger auf den Mund zu legen hätte, noch weniger aber Philosophie überflüssig zu machen oder sie vom Augesicht der Erde zu vertilgen, war vielmehr dem Christenthum aufbehalten, die Resultate von den tiefsinnigen Betrachtungen der Weltweisen zum gemeinschaftlichen Besitze aller Stände zu machen." Bekannt ist es, in welche Beziehung selbst einige Kirchenväter das Christenthum zur heinischen Philosophie setzten, und wie sie an dem Ayos, der in Christus vollständig erschienen sei, auch die heidnischen Philosophen wenigstens Theil nehmen liefsen.

**) Die philosophische Auffassung einer Sache unterscheidet sich natürlicher Weise nicht nur der Form, sondern auch dem Inhalt nach von den populären und ordinären Auffassungen derselben. Der Gedanke der Einheit kommt jedoch auch in den populären Auffassungen des Christenthums einiger Massen zum Vorschein, und zwar einerseits in dem Bilde der Zukunft, andererseits als moralische Einheit, wie wenn z. B. behauptet wird, dafs die Religion auf der Liebe zu Gott beruhe, aber die Liebe ist nur möglich unter der Voraussetzung einer höhern Einheit. Bei den älteren denkenden Mystikern dagegen ist diese höhere Einheit aufs Bestimmteste, freilich in mystischer Weise ausgesprochen zu finden. So sagt z. B. Tauler (in seinen Predigten CCXCIII.) Die Gottheit ist mein Vaterland. Hab ich ein Vatter in der Gottheit? Ja, ich hab nit allein ein Vatter da, ine (mehr) ich hab mich selber da; Ehe dafs ich an mir selber wart, do was ich in der Gottheit geboren." Zur Verhütung wenigstens der allergröbsten Mifsverständnisse mufs noch bemerkt werden, dafs in dem Paragraph gesagt ist:,,das reine und allgemeine, defswegen

22.

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gekommen war, weltgeschichtliches Bewusstsein zu werden, sich als unmittelbare Thatsache aussprechen, in Eine Person sich zusammenfassen, zunächst als ein Individuum sich verwirklichen und der ganzen, noch in der Finsternifs des alten Widerfpruchs der Volksparticularitäten liegenden Welt als Schöpfer eines neuen Weltalters entgegensetzen mufste.

Es war eine innere Nothwendigkeit, dafs das Bewusstsein von jener Einheit als eine wirkliche Persönlichkeit zur Erscheinung kam; die Idee oder das Bewusstsein jener Einheit konnte sich

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mit dem göttlichen Wesen identische Menschheitswesen, " dafs das reine und allgemeine Wesen des Menschen eben als das reine Wesen ein von dem Menschen selbst, von den Menschen in ihrer Individualität, Vielheit und Besonderheit unterschiedenes Wesen ist, dafs jene Einheit für den Menschen daher nur eine mittelbare, für das Individuum nur durch die lauterste Reinheit des Denkens, der Handlung und der Gesinnung zu verwirklichende und erringende ist, ferner eine Bemerkung, die von der ganzen Einleitung gilt - dass der fragliche Gegenstand hier nur im Allgemeinen betrachtet und abgehandelt wird, daher die bei einer besondern, ins Einzelne gehenden Betrachtung höchst wichtigen und bedeutungsvollen Specificationen wegfallen müssen. Für diejenigen, die eine solche sonderbar transcendente Einbildungskraft haben, dafs ihnen die Edelsteine der gediegensten Gedanken als Wasserblasen erscheinen, die nur im täuschenden Lichte der Phantasie so wie Brillanten funkeln, denen die Producte des reifsten, des besonnensten Denkens nur Ausgeburten phantastischer, mit,, leeren Speculationen " sich beschäftigender Köpfe sind, setze ich noch folgende Worte eines Mannes, den sie, wiewohl mit Unrecht, nicht zu diesen Köpfen rechnen, nämlich Bacons aus seinen Sermones Fideles c. XVI. her:,, Qui Deos negant, Nobilitatem generis humani destruunt. Nain certissimum est, hominem brutis cognatum esse, quatenus ad corpus: quodsi quatenus ad animam non incercedat ei cognatio cum Deo, vilis est plane et ignobilis creatura. und frage sie nur, ob nicht der Ausdruck; Verwandtschaft die Bezeichnung der intensivsten Innigkeit ist, und ob sich nicht der Ausdruck: Verwandtschaft, da diese eine sinnliche Basis ́hat, von dem Ausdrucke: Einheit nur so unterscheidet, wie das Bild von der Sache, die sinnliche Vorstellung von den Gedanken ?

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